Liebe Patienten, liebe Zuweiser!
Neuroendokrine Tumore sind selten. Sie gehen von Darm, Bauchspeicheldrüse und seltener anderen Geweben aus. Die Tumore entstehen aus Zellen, die wichtige Prozesse im Magen- und Darmtrakt steuern.
Beim Tumorwachstum werden oft Botenstoffe gebildet, die diese Mechanismen aus dem Gleichgewicht bringen und zu ernsten Beschwerden führen. Dies führt oft zu Durchfällen, Gewichtsverlust,
Blutdruckproblemen und weiteren teils sehr unspezifischen Beschwerden, die das Leben der Betroffenen nachhaltig beeinflussen. Neuroendokrine Tumore wachsen oft sehr langsam und bleiben lange Zeit
unentdeckt. Allerdings können sehr kleine Tumore zur Bildung großer Metastasen führen, die erst zur Entdeckung der Erkrankung führen. Obwohl die neuroendokrinen Tumore im Vergleich zu den
Volkstumoren, wie dem Prostata- , Brust-, Lungen- und klassischem Darmkrebs sehr selten sind nimmt die Häufigkeit in den letzten Jahrzehnten zu. Da sich die neuroendokrine Tumore anders verhalten
als andere Krebsarten, nur selten vorkommen und zu oft schwer greifbaren, aber den Patienten sehr belastenden Symptomen führen, werden die Tumore teils nicht frühzeitig erkannt und manchmal auch
nicht mit der erforderlichen Einfühlsamkeit und dem Einsatz der richtigen modernen Diagnose- und Therapieoptionen behandelt.
Am Universitätsklinikum Bonn haben wir uns daher zum BONNETZentrum zusammengeschlossen um die Behandlung dieser kleinen aber wachsenden Patientengruppe zu optimieren. Die Kliniken für Hämatologie
und Onkologie, Gastroenterologie, Chirurgie, Nuklearmedizin, Radiologie und Psychosomatik sowie das Institut für Pathologie haben sich im Rahmen des CIO Bonn zu einem interdisziplinären Netzwerk
zusammengeschlossen. Wir arbeiten eng mit allen bundesweit aktiven Selbsthilfegruppen im Bereich neuroendokrine Tumore zusammen und haben einen Kooperationsvertrag mit der Bundesorganisation
Selbsthilfe NET e.V. (BS-NET) geschlossen.
Auf der Website des BONNETZentrums finden sie alle Kontaktinformationen für Ihre Patienten oder für Ihre eigene Behandlung. Bitte wenden Sie sich direkt an unsere Koordinatorin Frau Ulrike
Kuhn-Seifer. Sie werden zum richtigen Ansprechpartner aus den anderen Kliniken oder bei uns in der Nuklearmedizin weiter vermittelt.
Für Ihre Fragen stehe ich natürlich persönlich zur Verfügung. Auch Herr OA Dr. med.Gärtner, der unsere Therapiestation leitet und unsere Patienten mit 177Lu-DOTATATE-Therapie („Lutetianer“) betreut, wird gerne Ihre Situation und die Optionen mit Ihnen besprechen. Wir freuen uns auf Ihren Anruf!
Ihr
Prof. Dr. med. Markus Essler
Direktor, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Bonn