Tumorzellen agieren nicht nur als Einzelzellen, sondern auch als Bestandteil eines Zellkollektivs. Hierbei gewinnen sie neue, komplexe Verhaltensweisen, die nicht simpel aus denen der Einzellzellen abgeleitet werden können. Tumorzellen der Schilddrüse wandern als Einzelzellen auf ungünstigen Oberflächen nur schlecht oder gar nicht (Abb. 2). Im Kollektiv wird dieses Defizit kompensiert und die Zellen beginnen zu wandern. – Welche Kommunikationssysteme liegen diesem „Schwarmverhalten“ zugrunde und wie lassen diese sich ausschalten oder zumindest einschränken?
Abbildung 2: Zeitrafferaufnahmen eines wandernden Kollektivs von Schilddrüsentumorzellen im Abstand von 24 Stunden. Die Wachstumsfront hat sich deutlich nach unten verschoben. Einzelzellen, die nicht in das Kollektiv integriert sind, wandern nicht (Pfeil unten). während Einzelzellen, die in den Verband aufgenommen wurden, an der Wanderung teilnehmen (Pfeile oben; die Wanderung lässt sich im hier nicht gezeigten Film gut verfolgen).