In unserer Schilddrüsenambulanz stehen alle Möglichkeiten zur Verfügung, um eine komplette Schilddrüsendiagnostik durchzuführen.
Ultraschalluntersuchung
Mit modernsten Ultraschallgeräten (Sonographie mit 7-12 MHz-Schallköpfen) können neben der Größenbestimmung auch Strukturveränderungen der Schilddrüse wie Knoten oder Zysten erkannt, beurteilt und vermessen werden. Bestimmte Strukturveränderungen können Hinweise auf eine Autoimmunthyreopathie geben. Bei sonographisch nachgewiesenen Knoten wird die Funktion der Schilddrüse mit einer Szintigraphie dargestellt, die Aufschluss über Autonomien oder kalte Areale geben kann.
Schilddrüsenszintigraphie
Das Radiopharmakon wird in die Armvene eingespritzt. Es wird wie Jod in die Schilddrüse aufgenommen, aber nicht weiter in den Stoffwechsel eingebunden. Nach etwa 15 Minuten wird die Verteilung der Substanz in der Schilddrüse mit einer Gamma-Kamera gemessen (Dauer circa 10 Minuten). Nebenwirkungen sind auch bei einer bekannten Jodallergie nicht zu erwarten.
Weiterbehandlung
Je nach Funktionszustand speichern Schilddrüsenknoten das Radionuklid in unterschiedlichem Maße, sogenannte heiße, indifferente oder kalte Knoten. Der szintigraphische kalte Knoten wird gegebenenfalls mittels ultraschallgeführter Feinnadelaspirationszytologie (FNAC) weiter untersucht. Bei verdächtigem histologischem Material wird eine Operation empfohlen. In einzelnen Fällen wird ohne vorherige Punktion zur Operation geraten. Sollte sich der Knoten in der Szintigraphie heiß darstellen, kann eine Radiojodtherapie die vorliegende Autonomie der Schilddrüse bekämpfen. Hierzu wäre ein stationärer Aufenthalt im Kemperhof erforderlich. Bei indifferenten und szintigraphisch unauffälligen Knoten wird je nach Hormonstatus eine medikamentöse Therapie eingeleitet.
Da wir auch die Radiojodtherapie zur Behandlung maligner Schilddrüsenerkrankungen (insbesondere papilläres und follikuläres Schilddrüsen-Carcinom) durchführen, sind alle erforderlichen Untersuchungen der Schilddrüse in unserem Nachsorgeprogramm enthalten. Dies betrifft die Beratung vor der Therapie, die Betreuung während der stationären Aufenthalte, gegebenenfalls erforderliche PET/CT-Untersuchungen, sowie Laboranalysen (inclusive Tumormarker) und körperliche Untersuchungen des Halses.